Geschichte

 

Regula Wieser wurde im Jahr 1945 in Neftenbach geboren. Einmal im Jahr fand hinter ihrem Elternhaus ein Jahrmarkt statt. Regula gab dort jeweils ihr ganzes Taschengeld für die „Chilbi“ aus. Daher rührte auch ihre Liebe zu Karussellen und Karussellpferden.


1984 zog die gelernte Zahnarztgehilfin nach Berg-Dägerlen. Als Dentalberaterin nahm sie an einem Zahnärztekongress in Wien teil, wo sie mit einem anderen Kongressbesucher ins Gespräch kam. Rasch spürten sie die gemeinsame Leidenschaft für Antiquitäten. Durch ihn erfuhr sie, dass es in der Tschechoslowakischen Republik ausrangierte alte Karusellpferde zu kaufen gibt. Gleich im Anschluss des Zahnärztekongresses fuhr Regula Wieser von Wien direkt in die Tschechoslowakische Republik und schaffte sich ihr erstes Karussellpferd an. So fing Regula Wieser an, diese in die Schweiz zu importieren. Zu jener Zeit geschah es noch über den eisernen Vorhang, was oft sehr beschwerlich war. Die Pferdeköpfe wurden dann von Regula abgelaugt, neu gestrichen und mit Spiegeln und Pferdegeschirr frisch verziert.



Anfang der 80er- Jahre ging ihr Kindheitstraum, eine grosse Karussellorgel zu besitzen, in Erfüllung. Auf ihren Streifzügen durch die Tschechoslowakei fand sie eine Wilhelm Bruder Söhne Karussellorgel – ein wahres Prachtstück!

Im Jahr 2002 erfolgte im gleichen Bauernhaus die Einweihung der Besenbeiz „Klimperkisten“ – die ebenfalls für diverse Anlässe gemietet werden kann. Früher trafen sich dort am Mittwochmorgen jeweils Nachbarn, Kollegen und Drehorgelfreunde zum Jassen. Alte Spiel- und Musikautomaten sowie die grosse Limonaire Karussellorgel und eine grosse Anzahl Spieldosen gaben diesem Raum ein besonderes Ambiente.

In der Besenbeiz schenkte Regula ihren eigenen Wein aus. Sie übernahm im Jahr 1999 den Rebberg, der schon ihrem Grossvater gehörte. Mit viel Liebe und Arbeit produzierte sie 250 Flaschen im Jahr. Der gute Tropfen wurde sogar mit dem Bio Gütesiegel belohnt.


Worauf ein besonderes Augenmerk gelegt werden muss, ist das internationale Karussell- und Drehorgelfestival in Winterthur, das Regula im Jahr 1985 ins Leben gerufen hatte. Im Jahr 2015 fand es schon zum 15ten Mal statt. Genau zu dieser Zeit, als Regula mit der Organisation des Festivals beschäftigt war, wurde bei ihr eine schwere Krankheit diagnostiziert. Stark wie sie war, gelang ihr dennoch ohne zu Klagen, die erfolgreiche Durchführung des Festivals. Sieben Monate nach der Diagnose hat Regula Wieser am 4.5.2016 im Kreise ihrer Lieben, die Augen für immer geschlossen.


In all den Jahren konnte Regula auf die Mithilfe ihrer Tochter Barbara zählen. Mit der Leidenschaft ihrer Mutter eng verknüpft, half sie bereits in jungen Jahren am Karussell und an der Schiffschaukel mit. Als junges Mädchen tanzte Barbara Ballet vor den Karussellorgeln.


Barbara Wieser hat das Erbe ihrer Mutter übernommen und führt es auf kleiner Flamme weiter.